Inhaltsverzeichnis


- Analog. Dialog. Papier.
- Umwelt und Soziales in der Papierindustrie
- Globaler und europäischer Papiermarkt
- Papier und Digital: Faktencheck Umwelt
- Labels und Zertifikate der Druckindustrie
- Nachhaltige Druckdienstleister, Beispiele
- Marketing: Papier versus Digital

Was ist eigentlich umweltfreundliches Papier?

Drucksacheneinkäufer fragen zwar „nachhaltige“ Papiere nach, wissen häufig aber nicht genau, welche Unterschiede zum Beispiel zwischen Umweltschutz- Recycling- oder Naturschutzpapieren bestehen. Allein in Deutschland wird jedes Jahr so viel Papier verbraucht, dass gestapelte DIN A4-Zettel von der Erde bis zum Mond reichen würden. Grund genug, die Basics zu kennen.

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  • Papier wird aus pflanzlichem Ausgangsmaterial (Zellstoff) meistens aus Holz hergestellt, auch als Primär- oder Frischfaserpapier bezeichnet. Mittlerweile wird Zellstoff verstärkt auch aus fasrigen Pflanzen wie Baumwolle, Hanf, Leinen, aus Altpapier, aus Gartenabfällen, oder Gras, Heu bzw. Stroh gewonnen.
  • Sekundärfaser- oder Recycling-Papiere bestehen zu 100 Prozent aus einem Fasermaterial, das wenigstens einmal zuvor für andere Produkte verwendet wurde (Altpapier, bzw. Altkarton). Für die Gewinnung von Recyclingpapier wird nur die Hälfte an Energie benötigt und zwischen einem Siebtel bis zu einem Drittel der Wassermenge, die bei Frischfaserpapier eingesetzt wird.
  • Häufig wird vermutet, dass holzfreies Papier besonders umweltverträglich ist: kein Papier verbraucht mehr Holz als „holfreies Papier“, wie es heute für nahezu jedes Druckerzeugnis verwendet wird.
  • Naturpapiere wiederum werden nach dem Herstellungsprozess nicht durch Beschichtungen veredelt und werden deshalb als ungestrichenes Papier bezeichnet – das Papier hat eine lebendige und hochwertige Haptik.
  • Umweltschutzpapier weist die beste Umweltbilanz auf, da es ausschließlich aus sog. unteren Sorten (gemischte Haushaltsabfälle), unter Verzicht auf sämtliche Chemikalien (für Entfärbung oder Bleichung). Im Markt ist diese Bezeichnung nur noch selten anzutreffen. Papiere dieser Art unterscheiden sich von Recyclingpapieren dadurch, dass der Stoffeintrag in Form von Altpapier nicht deinkt wird, was zu einem niedrigen Weißgrad und zu einer begrenzten Einsatzfähigkeit führen.
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Neben den Eigennahmen der Papierproduzenten und -großhändler für nachhaltige Sorten, sind drei offizielle Umweltlabels zur Verifizierung von nachhaltigem und/oder recycelten Papier relevant:
1) FSC®, mit drei Kennzeichnungsklassen:
a. FSC® 100%: Papier aus 100 % Frischfaserpapier, aus Holz, das zu 100 Prozent aus nachhaltiger FSC-zertifizierter Bewirtschaftung stammt.
b. FSC® Mix: Papier auch aus nicht FSC-zertifiziertem Holz, aus ebenfalls kontrollierten Quellen.
c. FSC® Recycling: Papier vollständig aus Altpapier- bzw. Material
2) PEFC: Papier, das ebenfalls eine nachhaltige Waldbewirtschaftung dokumentiert.
3) Der Blaue Engel: Papiere zu 100 Prozent aus Altpapier, umweltschonend hergestellt.

Weiterführende Informationen finden Sie im Downloadbereich von Media-Mundo sowie in der Dokumentation Die Zeit ist reif für Recyclingpapier.
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