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6. Media Mundo-Kongress –
mindshift sustainability

Klimaschutz ist angekommen?
Artenschutz geht uns nichts an?
Neue Handlungsfelder für
nachhaltige Medienproduktion!


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Was hat Artenschutz mit Medienproduktion zu tun? Auf den ersten Blick scheint die Rettung der Berggorillas kaum etwas mit dem täglichen Geschäft der grafischen Industrie zu tun zu haben. Die Medienwelt ist laut und schnelllebig. Vielleicht wird in der Unternehmenskommunikation noch FSC-Papier verwendet und durch Kompensation der CO2-Fußabdruck ausgeglichen, weitere Aktivitäten halten sich dann aber in Grenzen. Doch einige Vorreiter der Branche haben sich die Zukunft des Planeten tatsächlich auf die Fahnen geschrieben. Über 120 Medienprofis aus der Druckbranche und der Zulieferindustrie sowie Printbuyer und Medienproduktioner verfolgten den Media Mundo-Kongress in der drupa-Metropole Düsseldorf äußerst engagiert.

Zweifelsohne trägt die Medienproduktion eine große Verantwortung, da sie größtenteils auf die Nutzung der zwar natürlichen, aber auch gefährdeten Ressource Holz angewiesen ist. „Von der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) über ein ganzes Spalier von ISO-Standards für Nachhaltigkeit hin zu unternehmerischen Initiativen wie der Sustainable Green Printing Partnership in den USA – der Rahmen für ökologisch verantwortungsvolleres Handeln ist gesteckt. An uns allen liegt es, ihn täglich mit Leben zu füllen – im Interesse unseres Planeten, das auch unser eigenes ist“, erklärt Laurel Brunner, Geschäftsführerin von Digital Dots, Obfrau der ISO-Arbeitsgruppe11 (Umweltauswirkungen von Grafiktechnologien) und drupa-Expertin.

Ein Weg dazu zeigte Till D. Schade, Referent für Biologische Vielfalt NABU – Naturschutzbund Deutschland e.V.. Gerade der Medienwelt stehen Möglichkeiten zur Verfügung, um biologische Vielfalt zu schützen. Dazu gehört in erster Linie die Verwendung von Papieren aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Wälder sind die artenreichsten Lebensräume der Welt. Dennoch gehen jährlich immer noch 13 Millionen ha Wald verloren.

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Wie wichtig besonders der Artenschutz ist, drauf wies Martha M. Robbins vom Max Planck Institute for Evolutionary Anthropology, hin. Sie ist der Überzeugung, dass Gorillas eine Schlüsselspezies darstellen, von welcher der Mensch noch lernen kann. Nur wenn es gelingt, den Regenwald zu schützen, kann auch die Lebensgrundlage des Menschen geschützt sein.

Eine recht praktische Möglichkeit, den Wald und damit die biologische Vielfalt zu schützen, stellte Peter van Rosmalen, Gründer und Eigentümer von PaperWise, vor. Ausgehend vom großen Vorbild der Natur, die in 4,3 Milliarden Jahren ein ökologisches Gleichgewicht bewahren konnte, entwickelte er ein neues Verfahren, um Papier und Karton aus Agrarabfällen zu erzeugen. Immerhin werden etwa 80% einer Nutzpflanze nicht als Lebensmittel verwendet. Damit steht die Papiererzeugung im Sinn der Nachhaltigkeit noch vor der Erzeugung von Biogas oder Kompost. Und im Vergleich zu beispielsweise FSC-zertifizierten Papieren fällt allein die Umweltbelastung durch die Erzeugung 47% geringer aus.

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Das Leitthema des Artenschutzes brachte eine für die Branche (noch) recht ungewöhnliche emotionale Komponente in den Kongress. So beließen es die Veranstalter nicht allein bei Vorträgen, sondern visualisierten die Notwendigkeit anhand starker und wirkungsvoller Bilder im Rahmen einer Charity-Bilderausstellung. Hier wurde den Kongressbesuchern eine Palette von 50 Tieraufnahmen von bedrohten Arten aus dem Mondberge-Projekt präsentiert, die noch vor Ort ersteigert werden konnten. Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die kostenfreie Verwendung der Bilder seitens der Fotografen und gleichzeitig durch die Unterstützung der Druckdienstleister Oschatz Visuelle Medien sowie Strate Druck, die den Druck der Bilder auf unterschiedlichen Materialien gesponsert hatten. Über 600 Euro kamen auf diese Weise für die Berggorilla & Regenwald Direkthilfe e.V. (www.mondberge.com/hilfsprojekte) zusammen. Wie versprochen verdoppeln die Mondberger-Projektpartner den Spendenbetrag, sodass über 1.200 Euro gespendet wurden.

Neuvorstellung auf dem 6. Media Mundo-Kongress


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BlueGreenPrint – ein neuer Weg für nachhaltige Printprodukte
Nachhaltige Printprodukte zu kennzeichnen, ist ein viel diskutiertes Thema. Für nachhaltige Printprodukte zu begeistern, wird immer schwieriger. Um beiden Ansätze eine neue Wende zu geben, wurde auf dem 6. Media Mundo-Kongress die Idee eines neuen Kennzeichnungssystems für nachhaltige Printprodukte vorgestellt:
BlueGreenPrint.

BlueGreenPrint soll Emotionalisieren, dem Verbraucher bzw. Endkunden das Thema der nachhaltigen Medienproduktion auf einfache und klare Weise näher bringen und so einen verständlicheren Zugang schaffen.
Mit dem neuen System steigen die Nutzer in eine neue Welt der ökologischen und nachhaltigen Druck- und Medienproduktion ein und beteiligen sich an einem bislang einmaligen sozialen Projekt. Das besondere Alleinstellungsmerkmal von BlueGreenPrint ist die umfassende Betrachtung aller mit der Medienproduktion zusammenhängenden Arbeiten – von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt. Am Ende profitieren alle Beteiligten vom Einsatz des Labels und unterstützen damit wichtige Natur- und Artenschutzprojekte.

BlueGreenPrint... mehr als „Grün” drucken
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BlueGreenPrint beinhaltet die wesentlichen geltenden Umweltstandards der Druck- und Medienbranche unter einem Namen. Welche Umweltstandards das genau sein werden, wurde beim Media Mundo-Kongress kurz vorgestellt. Das System ist ab sofort zur weiteren Entwicklung freigegeben. Träger der Weiterentwicklung ist die Brancheninitiative Media Mundo.
Jeder, der an der Entwicklung von BlueGreenPrint mitwirken möchte, ist herzlich eingeladen. Anfang 2016 wird es dazu ein Roundtable-Meeting geben, bei dem alle Vorschläge und Grundlagen diskutiert werden. Erst nach der gemeinsamen Festlegung aller Grundlagen und Voraussetzungen geht BlueGreenPrint an den Start.
Wenn Sie Interesse an der Mitwirkung – in welcher Form auch immer – haben, melden Sie sich bitte unter:
Gemeinsam machen wir BlueGreenPrint zum Markenzeichen für nachhaltige Medienproduktion und fördern weltweit wichtige ökologische und soziale Projekte.
Infos zum Projekt: www.bluegreenprint.de