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Materialvielfalt

Materialvielfalt

Zu den vielen Facetten der nachhaltigen Medienproduktion gehören vor allem ‚grüne‘ Druckmedien. Hier ist ein genereller Trend zu einem umweltbewussten Portfolio zu verzeichnen.

Herkunft: Media Mundo
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Nicht nur der Markt für umweltgerechte Produkte wird immer größer, auch das Angebot an entsprechenden Druckmedien nimmt zu. Mittlerweile zeichnet sich beispielsweise über 50% des euromedia-Programms dadurch aus, dass sie PVC-frei oder nach umweltschonenden Kriterien zertifiziert sind. Auch Neschen sieht das als wesentlichen Trend der Branche. Frank Seemann erklärt: „Als einer der führenden Hersteller von Digitaldruckmedien und mit einem weltweiten Vertriebsnetz ist Neschen mit dem Ohr direkt am Markt. Aus dieser besonderen Position heraus können wir feststellen, dass die Themen ‚Grün‘ und ‚Nachhaltigkeit‘ eine immer größere Rolle spielen. Das fängt schon bei den Tinten an. Neben dem Druckmedium hat ja die verwendete Drucktechnologie einen erheblichen Einfluss auf die Umweltverträglichkeit des Endprodukts. Da wasserbasierte Tintensysteme ohne giftige Emissionen auskommen und weniger Energie verbrauchen als Lösemitteldrucktechnologien, werden sie zunehmend nachgefragt. Neschen setzt deshalb vermehrt auf dieses Tintensystem beziehungsweise die Latex-Drucktechnologie von HP, welche die Vorteile der Lösemitteldrucke mit der Umweltfreundlichkeit der wasserbasierten Tinten kombiniert. Die Coatings unserer Druckmedien sind dabei optimal auf diese Tintensysteme ausgelegt.“

Verzicht auf PVC

Ein entscheidender Fortschritt hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Druckmedien ist der Verzicht auf PVC, das längst schon gute Alternativen gefunden hat. So besteht das euromedia UV Frontlit PE zu 100 % aus Polyethylen und enthält keine Phtalate und kein Blei. Im Gegensatz zu PVC-haltigen Medien ist das euromedia UV Frontlit PE 100 % recyclebar und dabei qualitativ hochwertig und von langer Lebensdauer.
Als Grundstoff in der Bannerfertigung findet bei Neschen immer öfter Polypropylen (PP) Verwendung. Dieser einfach aufgebaute Kunststoff setzt sich aus den beiden Elementen Kohlen- (C) und Wasserstoff (H) zusammen. Bei der Verbrennung des Rohstoffes oder des PP-Films werden als Reaktionsprodukte ausschließlich Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Es entstehen keinerlei andere umwelt- oder gesundheitsschädliche Nebenprodukte. Moderne Reinigungs- und Filteranlagen minimieren außerdem den Ausstoß des Klimakillers CO2 auf ein Mindestmaß. Für Deutschland, wo Müll meist verbrannt wird, ist diese Variante eigentlich ideal. Dies ist ein bedeutender Unterschied zu den vielen anderen Kunststofftypen, die speziell entsorgt werden müssen und die Umwelt oft stark belasten.

Eine PVC-freie Selbstklebefolie ist euromedia FreeTack Sie besteht aus recyclebarem Polypropylen und einem lösemittelfreien permanenten Dispersionsacrylatkleber. FreeTack besitzt eine weiß glänzende Oberfläche und ist für die Verklebung auf glatten und leicht gewölbten Flächen im Innen- und Außenbereich geeignet. Typische Anwendungen sind beispielsweise Aufkleber, Etiketten, Poster, Displays, Messe- und Ladenbau sowie Bautafeln. Um die Außenhaltbarkeit zusätzlich zu erhöhen, kann man es mit dem ebenfalls PVC-freien euromedia Free Tack laminiert werden.
Fujifillm hat für PVC-freie Medien sogar ein eigenes Logo entwickelt. Eine offizielle Zertifizierung existiert dafür jedoch nicht.

Nachhaltigkeit bei Papieren

Papier stellt in der Druckindustrie eine der wesentlichen Emissionsquellen dar. Zwar entstehen bei der Papierherstellung nicht direkt, also prozessbedingt, Treibhausgase, allerdings leisten die benötigten Energiemengen für den Transport, der Stromverbrauch für die technisch anspruchsvollen Maschinen sowie der erzeugte Dampf zum Heizen der Trockenzylinder einen erheblichen Beitrag zur CO2-Emission. Deshalb empfiehlt der Media Mundo Beirat für nachhaltige Medienproduktion auch den Einsatz von Recyclingpapier. Dieses kann mit deutlich weniger Energieaufwand erzeugt werden als Frischfaserpapier. Das Siegel des Blauen Engels ist im Bereich der Recyclingpapiere nicht nur das bekannteste, sondern auch sehr zuverlässig. Nur der Blaue Engel garantiert wirklich, dass das Papier überwiegend aus Altpapier hergestellt wurde, das bereits in Umlauf war.
Soweit der Gebrauch von wiederverwertetem Papier im Einzelfall nicht möglich ist, muss Papier eingesetzt werden, das nachweislich aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Diesen Nachweis kann nur ein unabhängiges Forstzertifikat erbringen, das der Wahrung und Verbesserung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Funktionen der Forstbetriebe verpflichtet ist. Als glaubwürdiges Zertifikat empfehlen der Media Mundo Beirat zurzeit Frischfaserpapier mit dem Zeichen des Forest Stewardship Council (FSC).

Umweltschonende Textilien

Insbesondere für Inneneinsätze bieten Textilien eine Alternative zu anderen, weniger umweltverträglichen Medien. „Ganz zu schweigen davon, dass textile Materialien häufig sogar noch hochwertiger aussehen und damit ausdrucksstärker wirken“, ergänzt xyz. „Das kann beispielsweise für leicht fallende Polyester-Textilien gelten, die etwa als Banner, Messeabhänger, Displays oder Sonnen- und Werbeschirme besonders wirksam Werbebotschaften transportieren. Andere Polyester-Textile wiederum eignen sich hervorragend für den Bühnenbau, für Dekorationen oder als Roll-ups. Und spezielle Polymer-beschichtete Polyester-Textilien mit Blockout-Schicht erweisen sich häufig als das ideale Material für Abspannungen im Innenbereich oder eben auch für Roll-up-Systeme und Banner. Nicht zu vergessen Canvas-Materialien für fotorealistische Kunstreproduktionen und andere hochwertige Kunstdrucke für den Innenraum. Das Angebot ist breit und attraktiv. Es gibt hier aus qualitativer Sicht keine Unterschiede zwischen „grünen“ Medien und solchen ohne Umweltsiegel – auch nicht in der Verarbeitung.

Im Textilienbereich hat sich als Siegel der Oeko-Tex Standard 100 durchgesetzt, der Anfang der 1990er Jahre entwickelt wurde, um dem Bedürfnis der Verbraucher nach gesundheitlich unbedenklichen Textilien gerecht zu werden. „Damals beherrschten Schlagzeilen rund um ‚Gift in Textilien‘ allzu häufig die Medien. Damit bekamen die in der Textilherstellung eingesetzten Chemikalien allmählich pauschal das Image, etwas Negatives und Gesundheitsschädliches zu sein – obwohl zahllose chemische Substanzen sowohl aus ökologischer als auch aus medizinischer Sicht unbedenklich sind. Ganz davon abgesehen könnten moderne Textilprodukte häufig ohne bestimmte chemische Substanzen nicht die Eigenschaften aufweisen, die Verbraucher je nach Verwendungszweck von ihnen erwarten“, Fügt xyz hinzu.

Vor diesem Hintergrund wurde mit dem Oeko-Tex Standard 100 eine Möglichkeit für die praxisrelevante Bewertung eventueller Schadstoffe in Textilien entwickelt. Er ist ein weltweit einheitliches Prüf- und Zertifizierungssystem für textile Roh-, Zwischen- und Endprodukte aller Verarbeitungsstufen. Die Schadstoffprüfungen umfassen gesetzlich verbotene und reglementierte Substanzen, bekanntermaßen gesundheitsbedenkliche Chemikalien sowie Parameter zur Gesundheitsvorsorge.

Ökonomische und ökologische Logistik


Das Bewusstsein für eine Gestaltung logistischer Prozesse entsprechend den Kriterien der Nachhaltigkeit, insbesondere auch der ökologischen Nachhaltigkeit, hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Um den maßgeblichen Anteil vor allem des Verkehrsektors am Verbrauch fossiler Energieträger sowie der mit der Logistik einhergehende hohe Wert an CO2-Emission gesenkt werden können, sind Maßnahmen im Umfeld der Green Logistic entscheidende Faktoren. Schädliche Umweltauswirkungen der Logistik können nach den Prinzipien Vermeidung, Reduktion und wenn notwendig auch Kompensation berücksichtigt werden. Der Fokus liegt dabei auf der dauerhaften Vermeidung von Treibhausgasemissionen. So achtet beispielsweise euromedia bewusst darauf, dass die meisten Lieferanten ihrer Produkte aus Europa stammen. Die kurzen Transportwege haben dann auch einen positiven Einfluss auf die Ökobilanz der einzelnen Produkte.

Anja Schlimbach