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Die umweltfreundlichen Leichtgewichte

Die umweltfreundlichen Leichtgewichte

Soft Signage eröffnet der Druckbranche die textile Vielfalt. Flexibilität in der Produktion und Attraktivität beim Erscheinungsbild sind seine großen Vorteile. Ganz nebenbei sind die Systeme allein aufgrund des Mediums auch noch umweltfreundlich.

Herkunft: Media Mundo
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Großformatdrucke auf textilen Materialien anstatt auf PVC, Vinyl oder Papier bringen viele Vorteile mit sich und das nicht nur für die Umwelt. Soft Signage ist nicht zuletzt aus diesem Grund einer der wenigen Märkte der grafischen Industrie, der mit 30 bis 35 % noch satte Zuwächse zu verzeichnen hat. Das qualifiziert es zu einer sehr spannenden Nische im Großformatdruck.

Schon seit einiger Zeit ist die Technologie ausgereift. Die Geschwindigkeiten steigerten sich von 12 qm auf mittlerweile um die 150 qm in der Stunde. Mit neuen Tintenentwicklungen verbesserte sich die UV-Beständigkeit. Ohnehin funktioniert Soft Signage mit den unterschiedlichsten Tintentechnologien und kann die entsprechenden Vorteile von Latex, UV und wasserbasierten Tinten ebenso nutzen wie Thermosublimation oder Solvent. Brillante Farben stellen kein Problem dar. Der Farbstoff dringt bei unbeschichteten Materialien tief in die Fasern ein. Schwerere Textilqualitäten wie Bannermaterialien oder Canvas glänzen deshalb am meisten, da sie schlicht und einfach mehr Farbe absorbieren können. Und so sind auch Fahnen und Banner die typischen Soft Signage-Anwendungen. Hier ersetzen Textilien neben beschichteten Papieren und klaren polyesterbasierten Materialien vor allem das wenig umweltfreundliche Vinyl.

Im Vergleich zu vielen anderen Medien sind Textilien ohnehin recht nachhaltig. Sie schlucken Schall, verbessern das Raumklima, produzieren keine VOCs, können nach dem Waschen wiederverwendet und schließlich auch gut rezykliert werden – oft sogar besser als Papier. Vorteilhaft sowohl für die Umwelt als auch für die Nutzung am PoS ist die Tatsache, dass Textilien deutlich leichter sind als herkömmliche Druckmedien. Zudem können sie aufgrund der Materialzusammensetzung in der Regel auch gefaltet werden, ohne dass Farben brechen. Damit ist der Transport sehr effizient auszugestalten. Zudem verursachen sowohl die Verpackung als auch die Lieferung wesentlich weniger Kosten. Und sie sind schneller montiert. Man braucht nur ein Minimum an Zeit darauf zu verwenden, beispielsweise die Banner im Shop zu wechseln. Insofern sind ihre Eigenschaften für die Nutzung am PoS prädestiniert, denn hier ist es erfolgsentscheidend, dass die Menschen sich wohlfühlen.

Innovationspotenzial

Zwar gibt es eine wirklich umfassende Vielfalt an Textilien mit ganz unterschiedlichen Gewichtsklassen und Opazitäten, doch in der Regel sind sie aus Polyester und/oder Baumwolle gefertigt. Ersteres bietet den Vorteil, dass sich die Eigenschaften charakteristischer Textilien wie Leinen oder Seide sehr gut imitieren lassen. Das fällt im Vergleich zu den glatten Vinylen natürlich sehr gut ins Auge und hebt sich allein durch seine Ungewöhnlichkeit vom Umfeld ab. Banner bekommen dadurch eine individuelle Note. Noch ungewöhnlicher wird es, wenn die Textilien als Alternative zu Backlights durch- bzw. hinterleuchtet werden. Außerdem müssen sie nicht glatt hängen, sie können auch in Falten drapiert werden. Textilien bieten eine neue Medienvielfalt, die kreative Designer und Produktmanager ihrem Signagemix hinzufügen können und die ein gehobenes Äußeres zur Verfügung stellt.

Doch nicht allein das Material macht den Reiz von Soft Signage-Anwendungen aus. Wie bei allen digitalen Lösungen ist die Möglichkeit, Werbemedien in Kleinserie zu drucken, angesichts des ausgeprägten Trends zur Individualisierung, der sich in der kurzlebigen Branche seit einigen Jahren fest etabliert hat, ein großer Pluspunkt. Das Konzept Nachhaltigkeit trägt eben auch auch dem Aspekt der Relevanz Rechnung. Es ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll, mit massenhaft produzierten Werbemitteln die Sinne der Menschen ungefragt so zu überfluten, dass der gewünschte Effekt, Interesse und Neugierde zu wecken, sich in das genaue Gegenteil verkehrt. Die Produktion von Unikaten erlaubt die sehr gezielte Ansprache eines Segments, das auf den kleinsten gemeinsamen Nenner runter gebrochen werden kann. Übertragen auf das Signage kann die Ansprache gezielter auf die direkte Umgebung zugeschnitten werden. Zum Beispiel können in verschiedenen Märkten einer Kette unterschiedliche Deckenhänger verwendet werden, um auf lokale Angebote und Attraktionen aufmerksam zu machen. Ein weiteres Beispiel bietet das Einsatzgebiet auf Messen und anderen Events. In solchen Fällen müssen die Inhalte der Werbemedien gerade wenn es um Signageanwendungen geht, immer auf dem neuesten Stand sein und ein hohes Maß an Aktualität widerspiegeln. Im Sinne der Umweltfreundlichkeit kann also auf Überproduktion und Makulatur ebenso verzichtet werden wie auf Massenproduktion.

Anja Schlimbach